Bericht - 02.08.2023

Von wegen Männersache

Hannah Werkgarner ist die vermutlich erste Mineurin Österreichs. Die Studentin absolviert gerade ihre Ferialpraxis bei Jäger Bau und sammelt im Erkundungsstollen Tisis Berufserfahrung.

Im Bergbau waren Frauen lange Zeit verpönt. Die Arbeit sei zu hart, hieß es. Überdies herrschte der Aberglaube, dass Frauen unter Tage Unglück bringen würden – mit Ausnahme der Heiligen Barbara natürlich, die als Schutzpatronin schon damals verehrt wurde. Heute erobern immer mehr Geologinnen, Vermesserinnen oder Planerinnen die einstige Männerdomäne. Eine davon ist Hannah Werkgarner.

Die Tirolerin ist die vermutlich erste Mineurin Österreichs und absolviert derzeit neben ihrem Studium zur Bauingenieurin ihre Ferialpraxis bei Jäger Bau, genauer gesagt auf der Baustelle des Erkundungsstollens Tisis. Eine Tätigkeit, die es in sich hat. Doch Hannah Werkgarner fühlt sich tief im Berginneren, umgeben von Fels, Beton, Gebirgsankern und schweren Maschinen, so richtig wohl.

In ihrem von Weitem sichtbaren orangen Warnschutzoverall, mit Stahlkappen verstärkten Gummistiefeln an den Füßen, einem gelben Schutzhelm mit Lampe auf dem Kopf und einem breiten Lächeln im Gesicht packt die junge Frau inner- und außerhalb des Erkundungsstollens tatkräftig mit an. Der Baufortschritt liegt aktuell übrigens bei 750 Meter.

Die Studentin zeigt, dass Berufe im Tunnelbau längst nicht mehr nur Männersache sind, und schreckt dabei vor körperlich anstrengender Arbeit nicht zurück. Von ihrer „Mannschaft“ wird die angehende Bauingenieurin voll akzeptiert. Noch bis Ende August wird sie das Team von Jäger Bau unterstützen.

Hannah Werkgarner auf dem Radlader und mit Teammitgliedern im Erkundungsstollen Tisis.
Ob 750 Meter tief im Erkundungsstollen Tisis oder am Steuer schwerer Maschinen: Hannah Werkgarner hat während ihres Praktikums keinerlei Berührungsängste. Ganz im Gegenteil: Sie fühlt sich in ihrem Metier sichtlich wohl.