Der Stadttunnel Feldkirch, ein Generationenprojekt.
Der Stadttunnel Feldkirch besteht aus den vier Tunnelästen Felsenau, Tisis, Tosters und Altstadt, die durch einen zentralen unterirdischen Kreisverkehr verbunden sind. Er ist ein entscheidender Faktor für die positive Stadtentwicklung und der Schlüssel zur Lösung der Verkehrs-, Luft- und Lärmsituation in Feldkirch.
Der Stadttunnel mit all seinen Maßnahmen lässt nicht nur den motorisierten Straßenverkehr fließen, sondern macht Platz für Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und die öffentliche Mobilität. Feldkirch und Frastanz gewinnen an Attraktivität als Lebensraum und Arbeitsplatz. Der Bau bringt Wertschöpfung für heimische Betriebe. Handel und Wirtschaft werden belebt. Und all diese Aspekte sorgen dafür, dass Feldkirch auch in Zukunft eine blühende und pulsierende Stadt bleibt.
Der Stadttunnel auf einen Blick
Gemeinsam stark
Basis: aktualisierte Kostenschätzung (Stand Februar 2025) unter Berücksichtigung der jüngsten überdurchschnittlichen Baukostenentwicklung
Die Geschichte des Stadttunnels
1992 - 1998
2005
2005 – 2008
2009
2013
2015
2019
2020
Dez. 2020
2021
März 2022
Juli 2022
Dezember 2024
2025
2030
Der Stadttunnel Feldkirch ist das erste Straßenbauprojekt in Vorarlberg, für das eine Genehmigung nach dem UVP-Gesetz beantragt wurde. In einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) werden sämtliche Auswirkungen eines Projekts auf Mensch, Natur und Umwelt gesamtheitlich überprüft und bewertet. Diese Prüfung ist für den Stadttunnel Feldkirch positiv ausgefallen: Im Juni 2019 gab der Bundesverwaltungsgerichtshof in zweiter Instanz sein Erkenntnis bekannt, das zum Start der Baumaßnahmen berechtigt.
Grünes Licht



Der Baufortschritt im Überblick
2022 Q1
Baustelleneinrichtung Felsenau
Die Baustelleneinrichtung für den Haupttunnel in der Felsenau umfasst die baulichen Anlagen auf dem Gelände des landeseigenen Bauhofes (Lärmschutzwand, Baubüros, etc.). Dafür wurde im Vorfeld die Baufeldfreimachung (Abbruch Salzsilo, Lagerhalle, Flugdach, Nordflügel Zentralgebäude) durchgeführt.
Zeitplan:
Baubeginn: Ab Jänner 2022 wurde die Lärmschutzwand zum Schutz der Anrainer:innen südlich des Bauhofgeländes gebaut.
Teilabbruch Bauhof: Jänner/Februar 2022

2022 Q3
Umbau Frastanz Felsenau
Der Stadttunnel Feldkirch wird gemäß genehmigter Einreichplanung vom Portal Felsenau aus aufgefahren. Zur Vorbereitung des Portalbereiches Felsenau sind umfangreiche Baumaßnahmen notwendig:
a. Radwegunterführung: Eine neue attraktive Radwegführung soll zu einer Entflechtung des Radverkehrs und des motorisierten Individualverkehrs inkl. LKW-Verkehr führen. Die bestehende konfliktträchtige Querung der L190, Abfahrtsrampe zur Göfner Brücke wird ersetzt durch eine architektonisch gestaltete ca. 190 m lange Radwegunterführung.
b. Rampenbrücke: Um den Vorportalbereich des Stadttunnels in der beengten Felsenauschlucht unterzubringen, ist ein Ersatz der bestehenden Auffahrtsrampe zur Göfner Brücke durch die neue sogenannte „Rampenbrücke“ (ca. 20 m Spannweite) notwendig. Sie wird die Zulaufstrecke zum Tunnel überqueren und somit weiterhin die Anbindung von Göfis und Fellengatter gewährleisten (inklusive eines kombinierten Geh- und Radwegs). Im Vorfeld sind dafür die bereits leerstehende Salzhalle, sowie weitere Gebäude im nordwestlichen Teil des landeseigenen Bauhofgeländes abzubrechen.
c. L190, Umlegung Portal Felsenau: Gemäß der Zielsetzung des Projektes, die Feldkircher Innenstadt zu umfahren, wird die L190 in der Felsenau bevorrangt in den Tunnel (L191) geführt. Die Anbindung Richtung Innenstadt wird benachrangt und im Querschnitt reduziert.
d. Beleuchtung und Verkehrslichtsignalanlage Portal Felsenau
Zeitplan:
Baubeginn: September 2022

2020 Q1
Umlegung Schillerstraße/L191a
Als erste vorbereitende Maßnahme für den Stadttunnel Feldkirch wurde zwischen März und Oktober 2020 die Schillerstraße vor der pädagogischen Hochschule und dem Gymnasium verlegt. Mit der starkbefahrenen Hauptverbindung nach Liechtenstein wurde vom Schulhof abgerückt, um die Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Zugleich wurde der Straßenverlauf an die kommende Situation vor dem Tunnelportal „Altstadt“ angepasst. Im Zuge der Straßenverlegung entstanden eine Busspur sowie ein Geh- und Radweg mit insgesamt vier Meter Breite.
Die neu errichtete Verbindung „Schulbrüderstraße“ verbessert die Zufahrt in Richtung Landeskrankenhaus und entlastet die staugeplagte Kreuzung an der Pruggergasse von Verkehr, Lärm sowie Schadstoffen. In Zusammenhang mit der Straßenverlegung und dem Bau der Schulbrüderstraße ging auch eine neue Steuerung der Verkehrslichtsignalanlage auf dem gesamten Straßenzug der L 191a in Betrieb, außerdem wurden in die Jahre gekommene Kanäle und Wasserleitungen erneuert.
Zeitplan:
Baubeginn: März 2020
Baufertigstellung: Oktober 2020

2021 Q1
Lärmschutzwand Fellengatter
Zwischen Februar und September 2021 errichtete die Firma Hilti+Jehle, Feldkirch, die Lärmschutzwand Fellengatter. Das Bauwerk verläuft über eine Länge von 470 Meter entlang des Blödlebachs, die Höhe beträgt vier Meter.
Diese Schallschutzmaßnahme gehört zu den vorbereitenden Maßnahmen für den Stadttunnel Feldkirch und soll die Parzelle Fellengatter nachhaltig vom Verkehrslärm entlasten. Mit der Realisierung wird auch einem lang gehegten Wunsch der Anwohner nachgekommen.
Zeitplan:
Baubeginn: Februar 2021
Baufertigstellung: September 2021

Weiche für Bahnverladungsanlage
Im Herbst 2020 begannen in der Felsenau die Vorbereitungen für die Bahnverladungsanlage. Das anfallende Ausbruchmaterial, immerhin rund 950 Tonnen pro Tag, kann damit künftig umweltfreundlich per Bahn abtransportieren werden.
Über ein eingehaustes Förderband gelangt das Ausbruchmaterial auf die andere Seite der Schlucht und wird dort auf der alten Westbahntrasse automatisch in Waggons entladen. Die Weiche für den Anschluss ans Hauptgleis wurde von den ÖBB im Frühjahr 2021 eingebaut.
Zeitplan:
Baubeginn: Herbst 2020
Baufertigstellung: März 2021

2021 Q3
Temporäre Lärmschutzwand Duxgasse/PH
Im Rahmen des Projekts Stadttunnel Feldkirch entstand eine rund 70 Meter lange und bis zu 6 Meter hohe Lärmschutzwand im Bereich Duxgasse/Schulzentrum in Feldkirch-Tisis. Sie soll bei den nachfolgenden Arbeiten am Erkundungsstollen Altstadt und beim Bau des künftigen Tunnelportals Altstadt das Schulzentrum Schillerstraße, insbesondere die angrenzende Praxisschule, vom Baulärm abschirmen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die Schallschutzwand wieder entfernt.
Die Lärmschutzwand schließt an das Umspannwerk der Vorarlberger Energienetze GmbH an. Fundiert wurde das Bauwerk auf so genannten Brunnengründungen.
Zeitplan:
Die Bauarbeiten fanden in der schulfreien Zeit von Mitte Juli bis Anfang September 2021 statt.

2021 Q4
Erkundungsstollen Altstadt
Um das geologische Risiko im späteren Tunnelvortrieb möglichst gering und die Kostensicherheit möglichst hoch zu halten, werden Erkundungsstollen mit geringem Querschnitt parallel zum künftigen Haupttunnel aufgefahren. Diese Tunnel werden später zu Wartungs- und Fluchttunnel (Querschläge alle 250 Meter) gemäß den Sicherheitsvorgaben nach Stand der Technik ausgebaut.
In diesem Teilbaulos ist auch ein weiterer Abschnitt zur Verlegung der 110kV-Leitung der Vorarlberger Energienetze GmbH enthalten. Diese Maßnahme soll schlussendlich die bestehende Freileitung Frastanz-Gisingen ersetzen und so zur Verbesserung des Landschaftsbildes beitragen. Nicht zuletzt wird dadurch auch die Versorgungssicherheit erhöht.
Zeitplan:
Baubeginn: November 2021
Bauende: April 2022




Radwegbrücke Blödlebach mit Radweg
Teil des Vorhabens „Stadttunnel Feldkirch“ sind umfangreiche Maßnahmen und Investitionen in die Radweginfrastruktur im Großraum Feldkirch. So wird die überörtliche Radwegverbindung Feldkirch – Frastanz im Bereich Felsenau/Fellengatter eine neue Trassenführung erhalten.
Die bisherige Radwegführung quert an unübersichtlicher Stelle die Abfahrtsrampe L190/Göfner Brücke und verläuft – nur durch ein Geländer getrennt – direkt an der stark befahrenen L190. Um den Radverkehr aus dem Baustellenbereich Felsenau herauszuhalten und längerfristig eine attraktive Linienführung kreuzungsfrei und abgerückt von der L190 dem Nutzer anbieten zu können, wird der Blödlebach für die Weiterführung des Radwegs am Illufer nun mittels einer ca. 17 m langen Brücke gequert.
Neben der Brücke verlegt die Vorarlberger Energienetze GmbH (vorarlberg netz) zwei 110 kV Leitungen in einen Düker neben der Brücke und unter den künftigen Radweg am Illufer. Dieser ist Teil der Erdverlegung der bestehenden Freileitung zwischen Fellengatter und Tosters unter Ausnutzung des Stadttunnels. Der Neubau der Radwegbrücke und der anschließenden Radwegrampen mit einer Gesamtlänge von ca. 270 m inklusive flussseitiger Steinschlichtung als Böschungssicherung erfolgte in zwei Etappen ab Herbst 2021.
In der ersten Etappe erfolgten der Brückenrohbau, der Radwegbau und die Böschungssicherung. Diese Trasse diente dann als Baustellenzufahrt für das Folgebaulos „Umbau Frastanz Felsenau“ dienen. Nach dessen Fertigstellung folgen Radwegbelag und Brückenausrüstung, Begrünungsarbeiten etc. Nach Baufertigstellung soll die Radwegbrücke der Marktgemeinde Frastanz übergeben werden.
Zeitplan:
Baubeginn: Oktober 2021


2022 Q1
Erkundungsstollen Tisis inkl. Lärmschutz
Um das geologische Risiko im folgenden Tunnelvortrieb möglichst gering und die Kostensicherheit für das Hauptbaulos möglichst hoch zu halten, werden Erkundungsstollen mit geringem Querschnitt parallel zum künftigen Haupttunnel aufgefahren.
Später werden diese zu Flucht- und Rettungsstollen gemäß den Sicherheitsvorgaben nach Stand der Technik ausgebaut.
Zeitplan:
Baustelleneinrichtung und Errichtung Lärmschutzwand: Frühjahr 2022
Anschlag Erkundungsstollen: Herbst 2022
Fertigstellung: November 2023
